Wohin mit den giftigen Polystyrol-Dämmplatten? EPC Group präsentiert hocheffizientes Recyclingverfahren

Rudolstadt (pts027/08.11.2016/11:00) – Wohin mit den Tonnen an verunreinigten und giftigen Polystyrol-Abfällen? Dies fragen sich derzeit viele deutsche Städte und Gemeinden im Zuge der Umsetzung der EU-Verordnung über langlebige organische Schadstoffe (POP). In der aktuellen Abfallverzeichnisverordnung, die die Entsorgung von Polystyrol (PS) seit Oktober 2016 neu regelt, wurde dies durch den Bundesrat umgesetzt. Hier greift das EPS-Recyclingverfahren CreaSolv® http://www.creacycle.de/de/der-prozess.html , das auch aus giftigen und verunreinigten Polystyrol-Abfällen ein hochreines PS Recyclat als Endprodukt erzeugt.

Das Thema „Polystyrolentsorgung“ ist schon seit geraumer Zeit unter den Ingenieuren und Entsorgungsspezialisten ein „heißes Eisen“. Mit Umsetzung der EU-Verordnung gelten HBCD haltige EPS und PS Abfälle als gefährliche Abfälle. Damit stehen Entsorgungsbetriebe und Müllerzeuger (wie Haushalte und Betriebe) vor der neuen Herausforderung diese Abfälle streng getrennt zu handhaben.

Dieser Tatsache haben sich Ingenieure der EPC Group bereits vor einiger Zeit angenommen und entwickelten gemeinsam mit dem renommierten Fraunhofer-Institut (IVV Freising) und der CreaCycle GmbH eine Anlage, die mithilfe des CreaSolv® Verfahrens aus giftigen und schmutzigen Polystyrol-Abfällen, neutrales und hoch reines Polystyrol (PS) gewinnt. Das CreaSolv® Verfahren stellt eine ressourcenschonende Alternative (Wertstoffrückführung in den Wirtschaftsprozess) zur etablierten Müllverbrennung bereit.

Im Vergleich zu herkömmlichen mechanischen Recyclingverfahren, die im Polystyrol enthaltene Verunreinigungen, Schad- und Gefahrstoffe nicht ausschleusen können, erzeugen EPS-Recyclinganlagen von EPC http://www.epc.com/de/polymere-fasern/polymeranlagen-fuer/expandiertes-polystyrol-eps nach dem CreaSolv® Verfahren Polystyrol mit hoher Reinheit. Dieses Verfahren bietet daher große ökologische Vorteile gegenüber den bisher angewandten Entsorgungsmethoden für EPS/ PS haltige Abfälle.

Jörg Hamann, leitender Ingenieur bei EPC, sieht in der CreaSolv® EPS-Recylinganlage genau die bisher fehlende Verknüpfung zwischen den neuen EU-Anforderungen hinsichtlich der Entsorgung von Polystyrol und den Entsorgungsunternehmen: „Für Müllverbrennungsanlagen ist EPS mit seinem hohen Heizwert und den großen Volumina schon immer eine Herausforderung und kann nur zusammen mit anderen Abfällen in niedriger Konzentration mit verbrannt werden. Im Zuge der neuen Verordnung, die festlegt, dass HBCD EU-weit auf maximal 100ppm in EPS begrenzt wird, ergeben sich neue Anforderungen an die Entsorger und Recyclervon EPS/PS Abfällen. Mit der EPC Anlagentechnik steht zum Recycling von EPS nach dem CreaSolv® Prozess jetzt zum ersten Mal ein geschlossener ökonomischer und wirtschaftlicher Wertstoffkreislauf für PS-haltige Abfallströme zur Verfügung, der das ‚Circular Economy‘-Konzept der Europäischen Union erfüllt“, so Hamann.

„Im Gegensatz zu Müllverbrennungsanlagen bevorzugt der CreaSolv® Prozeß Polystyrol-Monochargen, was die Transportkosten und den damit verbundenen CO2-Ausstoß signifikant senkt. Selbstverständlich können in einer solchen Anlage auch verschmutztes Verpackungs-EPS (Fischboxen) oder Polystyrolbauteile recycelt werden. Die Kunststoffe in Elektro- und Haushaltsgeräten sind ja in der Regel auch mit Flammschutzadditiven ausgerüstet.“

Hintergrund: EPS ist nicht nur ein gängiges Verpackungsmaterial, sondern wird seit über 50 Jahren als Dämmstoff eingesetzt. Expandiertes Polystyrol (EPS/XPS) ist ein wichtiger Kunststoff, der in Europa zu 20 % in der Verpackung und zu 80 % in der Dämmung eingesetzt wird. Zum Brandschutz wurden die Dämmstoffe, die seit zirka 50 Jahren verbaut werden, mit dem Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) ausgerüstet. HBCD steht heute auf der POP Liste (persistent organic pollutant), die Produktion und Verwendung ist weltweit verboten. In Deutschland fallen laut ITAT (Interessengemeinschaft thermischer Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland) jährlich schon zirka 42.000 Tonnen EPS/XPS Dämmstoffabfall an und es ist auf Grund der steigenden Häuserisolierung gegen Energieverluste mit steigenden Mengen zu rechnen.

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