FPSB Europe treibt Anlegerschutz und Finanzbildung in Europa voran

Frankfurt/Main (pts025/03.07.2018/14:00) – Der FPSB Europe, der Zusammenschluss der europäischen FPSB-Organisationen verschiedener Länder, zu der auch der FPSB Deutschland gehört, hat in den vergangenen Monaten ein Positionspapier erarbeitet, um die Finanzberatung zu verbessern und Verbraucher besser zu schützen. Dieses Positionspapier mit dem Titel „Consumer Protection and Investment Advisor, Financial Advisor and Financial Planning Compentency and Oversight in Europe“ soll unter anderem an verschiedene Europäische Institutionen und Verbände verschickt und auf der internationalen „Better Finance“-Konferenz, bei der ein verbesserter Anlegerschutz und eine bessere Finanzbildung im Mittelpunkt stehen, vorgestellt werden.

„Einerseits wird eine gut durchdachte, langfristige und umfassende Finanzplanung angesichts der demografischen Entwicklung in Europa für die Menschen immer wichtiger“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland). „Andererseits stellen wir aber nicht nur für Deutschland immer wieder fest, dass Anlegerschutz, Finanzbildung und auch die Finanzberatung selbst oft ungenügend sind.“ Mit seiner Initiative will FPSB Europe mit konkreten Vorschlägen darauf hinarbeiten, dies zu verbessern.

Dass die Finanzbildung der Menschen hierzulande und europaweit zu wünschen übrig lässt, das zeigen immer wieder zahlreiche Umfragen zu dem Thema. Zugleich allerdings ist jedoch auch die Investmentbranche selbst nicht in der Lage, den Menschen die Beratung zukommen zu lassen, die sie so dringend benötigen, um sich ausreichend abzusichern und für ihr Alter vorzusorgen. Das verdeutlicht das European Consumer Markets Scoreboard, wo die Branche der Finanzberater unter allen Dienstleistern dauerhaft unterdurchschnittlich abschneidet. „Deshalb ist es besonders wichtig, dass ein Rahmen geschaffen wird, der den Anlegerschutz verbessert und die Grundlage schafft, das Vertrauen der Verbraucher in die Finanzbranche wieder herzustellen“, sagt Prof. Tilmes.

CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals erfüllen oder übererfüllen Mindestkompetenzanforderungen

Genau darauf zielen die Vorschläge des Positionspapiers des FPSB Europe ab. Zuallererst fordern sie eine enge Zusammenarbeit von Regulatoren, Verbraucherorganisationen und Berufsverbände in ganz Europa. Gemeinsam sollen sie darauf hinarbeiten, die Finanzplanung in den bestehenden regulatorischen Rahmen zu integrieren. Zudem soll anerkannt werden, dass CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals die Mindestkompetenzanforderungen für die Beratung bei Anlagethemen, Versicherungsprodukten und Hypothekarkrediten nach der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II), die Versicherung Vertriebsrichtlinie (IDD) und die Hypothekarkreditrichtlinie (MCD) erfüllen oder übererfüllen. Ferner sollen Regulatoren, Verbraucherschützer und Berufsverbände fordern, dass die Finanzplanung stets im Rahmen einer kundenseitigen Sorgfaltspflicht („Client-frist Duty of Care“) erstellt wird und Finanzplaner durch eine berufsständische Zertifizierungsorganisation, die in enger Abstimmung mit nationalen Behörden arbeitet, beaufsichtigt wird.

„Es ist immens wichtig, dass Finanzberater eine sehr gute und fundierte Ausbildung haben und dass sie zudem zur permanenten Weiterbildung verpflichtet sind“, sagt Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. Deshalb hat der FPSB Europe auch einen allgemeingültigen sechsstufigen Finanzplanungsprozess entwickelt. „So wollen wir sicherstellen, dass Anleger und Verbraucher kompetent, individuell und langfristig ausgerichtet beraten werden“, so der FPSB-Vorstand weiter.

FPSB mit Schlüsselrolle bei der nationalen Umsetzung

Um all das zu erreichen, sollen laut des Positionspapiers künftig die europäischen Rechtsvorschriften weiter ausgebaut werden. Dazu gehört nach Ansicht der Experten des FPSB Europe die Schaffung eines Rahmens für die Anerkennung der Finanzplanung als eigenständige Berufspraxis, die Sicherstellung hoher Kompetenzanforderungen an Finanzberater und die Forderung und Überwachung umfassender und vollständiger Treuepflichten für diejenigen, die Finanzplanungs- und Beratungsleistungen erbringen. Und schließlich die Delegation der kontinuierlichen Aufsicht aller Finanzdienstleister mit Kundenkontakt an berufsständische Zertifizierungsorganisationen im jeweiligen Land.

„Dies sind unserer Ansicht nach entscheidende Schritte, um den Menschen in Europa eine umfassende und langfristig ausgerichtete Finanzberatung zu ermöglichen“, erklärt Tilmes. Bislang sind es fast ausschließlich die vom FPSB zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals, die diesen hohen Standards und Anforderungen tatsächlich entsprechen, was wiederum an den Kompetenzstandards, den Ethik-Richtlinien und den professionellen Standards der nationalen Finanzplanungsorganisationen liegt. Diesen Verbänden sollte deshalb bei der Umsetzung, Anwendung und Erfüllung eines präzisen Rechts- und Verwaltungsrahmens auf nationaler Ebene auch eine entscheidende Rolle zukommen. „Damit könnte es unserer Ansicht nach gelingen, den Schutz der Verbraucher im Finanzbereich entscheidend zu verbessern und für eine bessere langfristige Finanzplanung und eine fundierte Altersvorsorge zu sorgen“, so Tilmes Fazit.

Über den FPSB Deutschland e.V.

Das Financial Planning Standards Board Ltd. – FPSB ist ein globales Netzwerk mit derzeit 26 Mitgliedsländern und mehr als 175.000 Zertifikatsträgern. Das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/ Main gehört seit 1997 als Vollmitglied dieser Organisation an. Ziel ist es, den weltweiten Berufsstandard für Financial Planning zu verbreiten und das öffentliche Vertrauen in Financial Planner zu fördern.

Aufgabe des FPSB Deutschland ist die Zertifizierung von Finanz- und Nachfolgeplanern nach international einheitlich definierten Regeln zu Ausbildung, unabhängigen Prüfungen, Erfahrungsnachweisen und Ethik. Für die Verbraucher ist die Zertifizierung zum CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professional, zum CERTIFIED FOUNDATION AND ESTATE PLANNER-Professional und zum EFA European Financial Advisor® ein wichtiges Gütesiegel. Als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus hat der Verband zusätzlich 1.458 Personen seiner 2.000 Mitglieder nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.

Der FPSB Deutschland hat den Anspruch, Standards zur Methodik der ganzheitlichen Finanzberatung zu setzen. Die Definitionen und Standards der Methodik sind Grundlage für deren Weiterentwicklung, Ausbildung und Regulierung. Um seine Ziele zu erreichen, arbeitet der FPSB Deutschland eng mit Regulierungs- und Aufsichtsbehörden, Wissenschaft und Forschung, Verbraucherschützern sowie Presse und interessierter Öffentlichkeit zusammen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://www.fpsb.de

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Aussender: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. Ansprechpartner: Iris Albrecht Tel.: +49 69 9055938-0 E-Mail: presse@fpsb.de Website: www.fpsb.de