ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer Q4 2018

Wien (pts007/11.09.2018/08:00) – Die Arbeitgeber Österreichs zeigen sich für das vierte Quartal 2018 verhalten gestimmt. Laut dem aktuellen ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer, für das in Österreich rund 750 Personalisten befragt wurden, wird für die Monate Oktober bis Dezember ein Netto-Beschäftigungsausblick von +4 Prozent erwartet. Bereinigt man den Beschäftigungsausblick um saisonale Schwankungen , so liegt dieser bei +5%. Die Einstellungsabsichten sinken jedoch um 4 Prozentpunkte im Jahresvergleich und um 2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal.

„Insgesamt beobachten wir, dass die Arbeitgeber in den meisten Regionen und Branchen sondieren, aber die Umfrageergebnisse zeigen, dass in den meisten Industriezweigen in allen Bundesländern mit Ausnahme Burgenland weiterhin mit Einstellungsabsichten gerechnet wird“, erklärt Erich Pichorner, Geschäftsführer ManpowerGroup Austria. „Besonders erfreulich sticht die Prognose für die Sachgüterindustrie hervor. Für diese Branche melden die Arbeitgeber für das zweite Quartal in Folge einen Ausblick von + 14%. Die Prognose bleibt der stärkste Bericht der Branche seit 10 Jahren. Darüber hinaus berichten die Arbeitgeber im Sektor Bauwesen im Vergleich zum dritten Quartal und im Vorjahresvergleich deutliche Verbesserungen „, ergänzt Pichorner.

Beschäftigungsabsichten österreichischer Arbeitgeber für Q4/2018 im Überblick:

– Österreichs Arbeitgeber erwarten bei einem bereinigten Netto-Beschäftigungsausblick von +5% für das vierte Quartal 2018 eher verhaltene Einstellungsabsichten. Der Netto-Beschäftigungsausblick sinkt sowohl im Jahresvergleich (-4%) und auch gegenüber dem Vorquartal (-2%).

– Mitarbeitereinstellungen werden in acht von neun Bundesländern erwartet. In Salzburg wird der stärkste Arbeitsmarkt mit +12% prognostiziert.

– Das Ranking im Bundesländervergleich wird neben Salzburg durch Wien (+9%) und Vorarlberg (+7%) angeführt.

– Im Burgenland melden Arbeitgeber die schwächsten Einstellungsabsichten mit einem negativen Netto-Beschäftigungsausblick von -4 Prozentpunkten.

– Unternehmen aus sieben der zehn untersuchten Industriezweige erwarten, dass der Personalbestand im 4. Quartal 2018 wachsen wird.

– Die stärksten Einstellungsabsichten werden im Sektor Sachgütererzeugung berichtet, wo der Nettobeschäftigungsausblick bei +14% liegt. Positive Signale für Jobsuchende gibt es bei einem Ausblick von +9% auch im Bauwesen und im Bereich Finanzwesen & Dienstleistungen (+6%) sowie im Sektor Verkehr & Telekommunikation (+6%).

– Der schwächste Arbeitsmarkt wird im Sektor Land- und Forstwirtschaft erwartet. Der Ausblick beträgt hier -7% (minus 14 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr).

– Betrachtet man die Unternehmen nach deren Unternehmensgröße, so berichten vier von vier Größenkategorien ein Jobwachstum während des 4. Quartals 2018.

Bundesländervergleich: Beste Jobchancen in Salzburg, Aufwärtstrend auch in Wien und Vorarlberg

Arbeitgeber in acht von neun Bundesländern prognostizieren ein Beschäftigungswachstum im 4. Quartal 2018. In Salzburg wird der stärkste Arbeitsmarkt mit einem optimistischen Netto-Beschäftigungsausblick von +12% erwartet. Ansonsten erwarten die Arbeitgeber in Wien einen Ausblick von +9% und in Vorarlberg einen Ausblick von +7%. Die Arbeitgeber in Niederösterreich und Oberösterreich prognostizieren durchaus positive Einstellungsabsichten mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von jeweils +6%. Die Steiermark hingegen prognostiziert einen moderarten Ausblick mit +4%. Arbeitgeber im Burgenland erwarten hingegen kein Beschäftigungswachstum bei einem Ausblick von -4%.

In fünf der neun Regionen rechnen die Arbeitgeber gegenüber dem dritten Quartal 2018 mit einem Beschäftigungsrückgang. Kärntens Arbeitgeber berichten sogar von einem Rückgang um 18 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal. Auch in Oberösterreich verzeichnen die Arbeitgeber einen deutlichen Rückgang um 8 Prozentpunkte. Die Einstellungspläne verschlechtern sich ebenso im Burgenland (-4%) und in Tirol (-4%). Gegenüber dem Vorquartal verbessern sich die Einstellungsabsichten lediglich in 4 Regionen, darunter Wien (+6%) und Salzburg (+5%).

Im Vergleich zum Vorjahr verbessern sich die Einstellungsaussichten nur in einer der neun Regionen. Starke Zunahmen von 13 Prozentpunkten sind in Salzburg zu verzeichnen. In der Steiermark melden die Arbeitgeber einen Rückgang um 17 Prozentpunkte und in Tirol sowie Vorarlberg um jeweils 7 Prozentpunkte. Der Ausblick für Wien verschlechtert sich ebenfalls um 6 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Vergleich nach Wirtschaftssektoren: Beste Job-Aussichten im Sektor Sachgütererzeugung

Unternehmen aus sieben der zehn Branchen rechnen in den nächsten drei Monaten mit einem Personalaufbau. Der stärkste Netto-Beschäftigungsausblick von +14% wird von den Arbeitgebern im Sektor Sachgütererzeugung erwartet. Die Aussichten im Sektor Bauwesen (+9%), im Bereich Finanzwesen & Dienstleistungen (+6%) sowie im Sektor Verkehr & Telekommunikation (+6%) sind ebenfalls positiv. Der schwächste Arbeitsmarkt wird im Sektor Land- und Forstwirtschaft erwartet. Der Ausblick beträgt hier -7% (minus 14 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). Unterdessen erwartet man stagnierende Einstellungsabsichten mit 0% im Sektor Energieversorgung sowie im Sektor Gastronomie und Hotellerie.

Im Vergleich zum dritten Quartal 2018 sinken die Einstellungsperspektiven in sechs der zehn Branchen. Im Sektor Land- und Forstwirtschaft sogar um 13 Prozentpunkte, während die Arbeitgeber im Sektor Energieversorgung ebenfalls einen Rückgang um 10 Prozentpunkte vermelden. Im Sektor Handel wird ein Rückgang von 8% verzeichnet und im Sektor Bergbau von 7%. Starke Zunahmen werden hingegen in drei Sektoren verzeichnet unter anderem im Sektor Bauwesen (+8%) und im Sektor Gastronomie und Hotellerie (7%).

Im Jahresvergleich sinken auch die Einstellungsabsichten in sieben der zehn Branchen, vor allem im Sektor Land- und Forstwirtschaft um 14 Prozentpunkte. Im Sektor Gastronomie und Hotellerie (-11%), im Sektor Energieversorgung (-9%) und im Sektor Öffentliche Hand & Soziales (-7%) verschlechtern sich die Aussichten ebenfalls gegenüber dem Vorjahr. Die Aussichten für den Sektor Bauwesen (+13%) und im Sektor Sachgütererzeugung (+6%) sind hingegen im Jahresvergleich gestiegen.

Vergleich nach Unternehmensgröße: Personalwachstum wird in allen vier Unternehmensgrößen erwartet

Die Arbeitgeber erwarten, dass im nächsten Quartal die Personalstärke in allen vier Unternehmensgrößen zunehmen wird. Große Arbeitgeber berichten von gesunden Einstellungsplänen mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von +38%. Ansonsten berichten mittlere und kleine Arbeitgeber über einen Ausblick von + 19% bzw. +10%.

Kleinstunternehmen erwarten ebenfalls einen positiven Netto-Beschäftigungsausblick von +2%.

Großunternehmen und mittlere Unternehmen berichten von einer Zunahme um jeweils 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal, während sich die Aussichten für Arbeitgeber von Kleinst- und Kleinunternehmen um 2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal verschlechtern.

Im Vergleich zum 4. Quartal 2017 melden die großen Arbeitgeber eine deutliche Verbesserung um 15 Prozentpunkte. Die Aussichten für mittlere Arbeitgeber sind um 4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Kleine Arbeitgeber berichten von keiner Veränderung und Kleinstarbeitgeber von einem Rückgang um 6 Prozentpunkte gegenüber dem Q4 2017.

* 0-9 Mitarbeiter: Kleinstunternehmen, 10-49 Mitarbeiter: Kleinunternehmen, 50-249 Mitarbeiter: mittlere Unternehmen, über 250 Mitarbeiter: Großunternehmen

Globaler Ausblick: Das Vertrauen der Arbeitgeber bleibt auch im vierten Quartal weltweit weitgehend stabil

Im Zeitraum von Oktober bis Dezember rechnen 43 von 44 Ländern mit Beschäftigungs-zuwächsen. Es gibt jedoch kaum Anzeichen für nennenswerte Steigerungen bei der Einstellungstätigkeit. Das allgemeine Arbeitgebervertrauen hat sich gegenüber den Vorquartalen kaum verändert und die meisten Arbeitgeber bleiben widerstandsfähig. Angesichts der Herausforderungen, die mit einer Neuausrichtung der globalen Handelspartner und laufenden Tarifverhandlungen verbunden sind, scheinen die Arbeitgeber eher bescheidene Einstellungsaktivitäten zu betreiben.

Die Einstellungspläne für das vierte Quartal nehmen in 22 von 44 Ländern und Gebieten im Vergleich zum Vorquartal zu, sinken in 14 Mitgliedstaaten und bleiben in acht Ländern unverändert. Die Einstellungsabsichten sind im vierten Quartal in Japan, Taiwan, den USA, Rumänien und Slowenien am stärksten. Aus der Schweiz, Argentinien, Frankreich und Italien werden hingegen die schwächsten Einstellungsabsichten vermeldet.

In der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) werden in 25 von 26 Ländern Zuwächse erwartet. Einstellungspläne verbessern sich in elf Ländern im Quartalsvergleich, sinken jedoch in neun Ländern. Die Arbeitgeber in Rumänien und Slowenien melden die optimistischsten Einstellungsabsichten. Umgekehrt melden Schweizer Arbeitgeber die schwächsten Einstellungspläne sowie die einzige negative Prognose unter den 44 teilnehmenden Ländern und Gebieten.

In allen acht asiatisch-pazifischen Ländern und Gebieten werden für das vierte Quartal Personalzuwächse erwartet. Im Vergleich zum Vorquartal verbessern sich die Aussichten in drei Ländern und sinken in drei anderen Ländern. Japanische Arbeitgeber berichten von den stärksten Einstellungsplänen der Region und erwarten die weltweit stärkste Einstellungsrate im vierten Quartal. Die Arbeitgeber in China erwarten in den nächsten drei Monaten Beschäftigungs-zuwächse, berichten aber von den schwächsten Einstellungsplänen der Region.

Die Arbeitgeber in jedem der zehn teilnehmenden Länder in der Region Americas erwarten ebenfalls unterschiedliche Zuwächse an Arbeitskräften. Im Vergleich zum Vorquartal verbessern sich die Einstellungsabsichten in acht Ländern und sinken in zwei Ländern. Arbeitgeber in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko berichten im vierten Quartal über die optimistischsten Einstellungspläne der Region, während die Arbeitgeber in Argentinien und Panama das schwächste Stellenwachstum erwarten.

**Nur 43 Länder kommen für einen Jahresvergleich in Frage. In Kroatien liegen zu diesem Zeitpunkt keine Daten für das Jahr vor.

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