Baden (pts001/13.10.2018/11:15) – Im Projekt „Hospiz macht Schule“ setzen sich Schülerinnen und Schüler der Praxisvolksschule mit dem Abschiednehmen auseinander und lernen Hospizarbeit kennen.
Täglich gehen die Schülerinnen und Schüler der Praxisvolksschule in Baden auf ihrem Schulweg beim Gebäude der Hospizbewegung vorbei, das der Schule genau gegenüberliegt. Im Rahmen des Projektes „Hospiz macht Schule“ lernen die Kinder der 4a Klasse das Büro nun auch von innen kennen. Eine Palliativschwester erzählt von ihrer Tätigkeit und zeigt ihnen verschiedenste Hilfsmittel zur Unterstützung schwerkranker Menschen.
Martina Meissner von der Hospizbewegung Baden und Monika Schreiber vom Verein Hospiz Mödling besuchen im Laufe des Projekts an zwei Tagen die Kinder in der Klasse und erarbeiten mit unterschiedlichen Methoden wichtige Lebensthemen, die im Alltagsleben oft zu kurz kommen.
…nicht nur, wenn jemand stirbt
Im zweitägigen Workshop geht es um die Themen Gefühle, Bedürfnisse von schwerkranken Menschen, Abschied, Verlust, Trauer und Trost. „Das Thema ist sehr weit gesteckt“, erklärt Martina Meissner von der Hospizbewegung Baden. „Viele Menschen verbinden Abschied nur mit Tod. Doch im Laufe unseres Lebens müssen wir uns von vielen Dingen verabschieden. Damit umgehen zu können, ist für Kinder immens wichtig, nicht nur wenn jemand stirbt.“ Die meisten Kinder haben einen natürlichen Zugang zum Sterben, so Meissner. „Die Kinder sollen durch unsere Workshops gestärkt werden, um mit schwierigen Lebenssituationen besser umgehen zu können und auch angeregt werden, mit ihren Eltern gemeinsam die Informationen in der Projektmappe anzuschauen“, ergänzt Monika Schreiber vom Verein Hospiz Mödling.
Bei den Kindern stößt das Thema Hospiz jedenfalls auf großes Interesse. „Bis jetzt wusste ich gar nicht, dass es so etwas gibt“, erzählt ein Schüler in der Abschlussrunde, und eine Mitschülerin fügt hinzu: „Ich habe mich schon immer gefragt, was in diesem Haus drinnen ist. Und heute haben wir es besucht. Das hat mir sehr gut gefallen!“
Damit das Fremde nicht mehr fremd ist
Religionslehrer Roman Ottenschläger, der das Projekt an die Schule geholt hat: „Ich bin sehr froh, dass wir den Schülerinnen und Schülern ermöglicht haben, unsere Nachbarn und ihre Tätigkeit kennen zu lernen. So haben sie eine, für unsere Zeit sehr wichtige Erfahrung gemacht, dass nach einer Kontaktaufnahme das Fremde mir nicht mehr fremd ist.“ Ebenso hoffe er, dass das Angebot des Hospiz-Teams auch in der Lehreraus- und -fortbildung aufgegriffen werde. „Ich werde das Hospiz-Team sicher nächstes Schuljahr wieder zu einem Workshop einladen“, so Ottenschläger.
Schülerinnen und Schüler gestalten Zeichnungen für „TrauerRaum“
Als kleines Dankeschön gestalten die Schülerinnen und Schüler Zeichnungen zum Thema Abschied für das Projekt „TrauerRaum“ der Hospizbewegung. Die Zeichnungen werden am 1. und 2. November in der Verabschiedungshalle des Stadtpfarrfriedhofs Baden ausgestellt.
Nähere Infos zum Projekt „Hospiz macht Schule“: https://www.hospiz-noe.at/projekte/hospiz-macht-schule/
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Aussender: Pädagogische Hochschule Niederösterreich Ansprechpartner: Walter Fikisz Tel.: +43 650 4721023 E-Mail: walter.fikisz@ph-noe.ac.at Website: www.ph-noe.ac.at