NEOS zu LH-Konferenz: Ärztemangel nicht aus Mangel an Ärzten

Wien (OTS) – Mit enden wollendem Verständnis reagiert NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker auf die Vorschläge zum Thema Ärztemangel im ländlichen Raum, welche im Rahmen der Landeshauptleute-Konferenz diskutiert wurden. Niederösterreichs Landeshauptfrau Mikl-Leitner fordert etwa als Maßnahme vom Bund eine Erhöhung der Anzahl der Medizinstudienplätze. Loacker: „In einem Land mit einer dermaßen hohen Ärztedichte, wie es in Österreich der Fall ist, wird ein Mangel an Absolventinnen und Absolventen kaum die Ursache für einen Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten sein. Demzufolge werden auch mehr Studienplätze das Problem nicht lösen. Sollte sich die Situation hierzulande nicht drastisch verbessern, bewirken wir damit lediglich ein Plus an qualifizierten Medizinerinnen und Medizinern fürs Ausland. Denn bleiben wollen die Wenigsten – und genau das müssen wir ändern.“ Studierende und Jungärzt_innen, so Loacker, würden vor allem die Frequenzmedizin als Hauptargument gegen die Hausarztmedizin angeben. Finanzielle Anreize würden unter Expert_innen nur eine untergeordnete Rolle bei der Prävention des Hausärztemangels spielen. Es stehe außer Frage, dass dem Ärztemangel im ländlichen Raum entgegengesteuert werden müsse, ist der NEOS-Gesundheitssprecher überzeugt. „Mein dringender Appell richtet sich daher einmal mehr an die Krankenkassen, welche in dieser Causa endlich aktiver werden müssen. Neben einer Modernisierung des niedergelassenen Bereichs durch stärkere Vernetzung und Digitalisierung, braucht es auch eine Reform der ärztlichen Vergütung, die zurzeit zu frequenzbezogen ist. Darüber hinaus ist es längst an der Zeit, der restriktiven Stellenplanungs-Politik der Kassen und Ärztekammern entgegenzuwirken. Wenn Kassen im Heimatbezirk keine Vertragsarztstellen anbieten können, sollen sie künftig zur Gänze die Wahlarztkosten übernehmen müssen. Die Kassen sollen dadurch motiviert werden, mehr Verträge zu vergeben – was wiederum mittel- bis langfristig einen positiven Effekt auf den Ärztemangel haben wird“, sagt Loacker. Es würden zwei entscheidende Dinge fehlen: Erstens der Wettbewerb unter den Kassen, der ein größeres Bemühen um die Zufriedenheit der Versicherten bewirken würde. Und zweitens fehle die gesetzliche Verpflichtung für die Kassen, die Versorgung sicherzustellen. „So ziehen sich diese darauf zurück, restriktiv zu planen und die Patientinnen und Patienten so in den teuren Wahlarztbereich zu drängen“, so Loacker abschließend.

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