7 Gedanken zum Jahresstart – Alternative Perspektiven, die den Mainstream relativieren

Fiss in Tirol (pts002/07.01.2020/09:45) – 1. Klima & Greta

Wie sollen wir es wissen, wenn sich die Wissenschaftler/innen beim Thema Klima nicht einig sind? Und Greta Thunberg weiß es wahrscheinlich auch nicht besser. Egal. Zumindest die Nebenwirkungen können Einiges: Die Luft in den Städten wird für Millionen von Kindern und Erwachsenen besser. Stinkige Krawallautos mit 4 dicken Auspüffen werden zunehmend von der Straße verschwinden. Und vollgespritzte Lebensmittel, die rund um die Welt geflogen werden, haben immer weniger Platz in den Regalen der Geschäfte.

Es wird stiller. Schöner. Besser. Weil Greta schon lange mehr erreicht hat, als die 100 größten Kommunikationsagenturen dieser Welt je zu thematisieren in der Lage wären. Trotzdem, oder gerade deswegen, sollten wir alle im neuen Jahr unseren Fokus im Umgang mit Greta und dem Klima darauf legen, dass dies nicht in einen Krieg Jung gegen Alt ausartet. Diese Spaltung entspringt derzeit einer allgegenwärtigen Dummheit, deren Undifferenziertheit gegen jegliche Lösung des Problems wirkt.

Die Welt zusperren, ist keine Lösung. Eine 100%-Lösung zu erwarten oder stattdessen den Kopf in den Sand stecken, auch nicht. Es gilt, technische Möglichkeiten anzuwenden, sinnvolle gesetzliche Rahmenbedingungen einzufordern und zu befolgen und mit dem eigenen Engagement einen Beitrag zu leisten. All das funktioniert. Das haben die Alten bereits bewiesen, wie in „Die Welt wird immer besser“ von Hans Rosling faktisch dargestellt wird.

2. Innovationen & Disruption

Ein Blick auf das Handy widerspiegelt die digitale (R)evolution. Bankgeschäfte werden, je nach Innovationskompetenz des Institutes, komfortabel im Selfservicemodus irgendwo erledigt, manchmal sogar im Büro. Die Kreditkarte, das Flugticket auf Papier und der Autoschlüssel sind Auslaufmodelle, das Handy oder die Watch am Handgelenk machen das einfacher, schneller und sicherer. Zitat eines Taxifahrers in Wien: „Die Taxi-Telefon-Vermittlungszentralen sind schon tot, die wissen das nur noch nicht.“ Wo man richtig gut essen kann und dazu noch einen freundlichen Service hat, sagt uns Google und zwar unmisserverständlich. Und 4.700 verschiedene Magazine für alle Lebensbereiche gibt es um 9,90 pro Monat, sofern man sich davon trennen kann, alles Lesbare auf Papier haben zu wollen. Tageszeitungen im verlagsübergreifenden Bündel scheinen diesbezüglich noch viel Luft nach oben zu haben.

Auch „im richtigen Leben“, Face-2-Face, finden Innovationen statt. Mehr, als thematisiert wird. Es gibt sie, die exzellenten Services der Verkäufer/innen, der Leute in der Gastronomie und Hotellerie, der Mitarbeiter/innen in den Dienstleistungs- und Sozialberufen und der Handwerker, der Lehrenden und der Forscher. Der große Hebel dazu ist nicht das Talent als Wiegengeschenk. Es ist das individuelle Engagement einzelner Personen, das Know-how und die Vorbildwirkung der Führungskräfte und die tagtägliche Umsetzung von Qualität, die den Kunden, den Menschen im Mittelpunkt sieht.

Meine zwei Vorschläge für den Neujahrsvorsatz: 1. Loben Sie die Menschen, die einen guten Job machen. Persönlich und digital. 2. Beobachten Sie genau, was Ihre Konkurrenz hinsichtlich digitaler Services deren Kunden bietet und bleiben Sie am Ball!

3. Content zählt – nicht die laute Show

In der Berater-Szene ist die Hölle los. Das große Thema: „Schnell erfolgreich werden.“ Viele der „Top-worldwide-best-ever-Erfolgs-Speaker“ empfehlen, dass der Inhalt unwesentlich ist. Nicht was man sage, sei wichtig, sondern wie man es sage. Die Show zähle. Und nicht wenige von ihnen erklären, dass alles, was nichts kostet, auch nichts wert ist. Im gleichen Atemzug verschleudern sie ihre inhaltslosen Vorträge. Gut, zumindest das Preis-Leistungsverhältnis passt somit in diesem Kontext. Ich freu mich auf alle Vorträge dieser Art, die ich 2020 nicht besuche. Stattdessen empfehle ich Content , zum Beispiel in den Vortrag „Jenseits der Oberflächlichkeit“ auf: http://www.schranz.com

4. Tourismus

Achtsamkeit. Sozialkompetenz. Teamwork. Netzwerken. Alles hochaktuell. Es gibt eine großartige Bühne für diese Kompetenzen: Tourismus . Wer in das Epizentrum des Spaßes, der Feste und des Sportes fährt, darf sich nicht wundern, dass dort viel los ist. Die Steuerung der Gästefrequenz ist eine besondere Herausforderung, die vorzugsweise regional beurteilt werden soll.

5. Tirol

2001 gab es 42 Tiroler/innen, die 100 Jahre alt waren. 2018 waren es schon 75, die ihren 100er feierten. Doch ein Grund zum Optimismus und Lust auf 2020 und die Jahre danach.

6. Politik & Gesellschaft

Ohne die Arbeit per se zu glorifizieren: Dass das Volksbegehren für ein „Bedingungsloses Grundeinkommen“ (BGE) von 1200 Euro nicht sein Ziel erreicht hat, möge den Initiator Peter Hofer, der kürzlich sein zwölftes Studium begonnen hat, nicht glücklich stimmen. Dem Hausverstand der arbeitenden und steuerzahlenden Bevölkerung und der Politik sei es gedankt, dass auch in Zukunft noch die meisten Menschen etwas (er-)schaffen, worauf sie stolz sein können, was sie zufrieden und selbstbewußt macht und Nutzen stiftet. BGE kann erst Thema werden, wenn ein einigermaßen schlüssiges volkswirtschaftliches und sozialverträgliches Konzept dazu vorliegt. Nicht jetzt.

Gleichermaßen herrscht der Irrglaube, dass man mit einer 20-Stunden-Woche ein Star unter den Spezialisten seiner Disziplin sein kann. Das passiert, wenn man an einer chronischen Selbstüberschätzung leidet und wenn man die „We-are-the-Champions-und-alles-ist-möglich-Märchen“ glaubt.

7. Stil & Stille

Das Bauhaus und sein Stil geht nun in sein 100 und erstes Jahr. Bauhaus ist mehr als Architektur. Es ist auch „simplify your life“. Es lässt sich übertragen in das Design einer Website. Ja sogar in den Ablauf von Prozessen. Selbst Fernbedienungen, die nach oftmaligem Gebrauch an der Hand kleben bleiben, können vom Bauhaus-Stil lernen. Bauhaus kann viel, wenn man sich damit einmal zwei, drei Stunden lang ununterbrochen damit beschäftigt. Ein Transfer in beinahe alle Lebensbereiche und Disziplinen ist mit einer Portion Offenheit und Kreativität eine Reise wert.

Meine Buchempfehlung für 2020: „Stille“ von Erling Kagge. Er ermutigt in seinem kleinen Buch, sich lautlose Momente zu gönnen. Das geht am Berg, am Strand und auch in der U-Bahn, mitten im Trubel des Alltages. Es funktioniert überall, wenn man mit sich selbst einig ist. Es funktioniert allerdings weniger, wenn aus jedem Loch irgend ein penetranter Krawall schallt.

Und still fuhr ich auch die letzten neun Monate 25.450 km mit TESLA Model 3, während ein Gesetz Autolärm als nervige Lösung vorschreibt. Facts zu meiner Elektroauto-Erfahrung: Bezahlte Stromkosten: 464 Euro, nicht 3.000 für Diesel. CO2-Einsparung: 3.740 Kg. Wirkungsgrad: >90 %, nicht 40 %. 55 Freunde ließ ich mit dem Auto fahren. Nur 3 waren überrascht. Alle anderen begeistert.

(Ende)

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