Landesrat Mag. Heinrich Dorner und Oberpullendorfer Bürgermeister Johann Heisz als Ehrengäste der offiziellen Eröffnung des Plasmavita-Spendezentrums in Oberpullendorf (FOTO)

Wien (ots) – Neues, hochmodernes Plasmaspendezentrum in Oberpullendorf Plasmaspende zur Versorgung Erkrankter unverzichtbar Landesrat Mag. Heinrich Dorner und Oberpullendorfer Bürgermeister Johann Heisz als Ehrengäste der offiziellen Eröffnung des Plasmavita-Spendezentrums in Oberpullendorf Mit dem neuen Plasmaspendezentrum in Oberpullendorf verstärkt Plasmavita seine führende Rolle für die Bereitstellung von Plasma als lebensrettenden Ausgangstoff zur Herstellung von Medikamenten. Diese sind in der Versorgung von Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen unverzichtbar. Zu den zahlreichen Gästen der Eröffnung gehörten Landesrat Mag. Heinrich Dorner und der Oberpullendorfer Bürgermeister Johann Heisz. Menschliches Blutplasma ist die Ausgangsbasis für eine Vielzahl von Medikamenten, die beispielsweise bei Immunerkrankungen, bei der Behandlung von Krebs und im Krankenhaus bei der Versorgung von Unfallopfern eingesetzt werden. Bei der Eröffnung des hochmodernen Plasmaspendezentrums in Oberpullendorf sagte Landesrat Heinrich Dorner: „Qualitativ hochwertige, flächendeckende und leistbare Gesundheitsversorgung ist ein Schlüsselthema, dem wir uns im Burgenland verschrieben haben. Die freiwillige Plasmaspende ist eine wichtige Säule, um eine optimale medizinische Versorgung sicherstellen zu können. Denn aus dem gespendeten Plasma werden Medikamente hergestellt, die für viele betroffene Österreicherinnen und Österreicher die einzige Möglichkeit sind, ein normales Leben zu führen.“ Er hob im Weiteren den Wert der Veranstaltung hervor: „Heute kommen hier Spenderinnen und Spender, Patientinnen und Patienten und medizinische Fachstimmen zusammen, um die Bedeutung für die Patientenversorgung im Burgenland und ganz Österreich zu betonen. Ich möchte mich jetzt schon bei allen Lebensrettern bedanken, die künftig hier Plasma spenden.“ Bürgermeister Johann Heisz fand lobende Worte für die Wahl des Standortes Oberpullendorf: „Wir sind eine weltoffene Gemeinde, deren Mitglieder sich in vielerlei Hinsicht engagieren. Und nun haben wir am Ort ein Spendezentrum, in dem die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Plasmaspende vielen Erkrankten helfen können.“ Mit dem neuen Spendezentrum mit bis zu 20 Spendeliegen schafft Plasmavita 16 langfristige Arbeitsplätze in der Gemeinde: „Wir freuen uns, hier in Oberpullendorf ein weiteres Zuhause gefunden zu haben“, sagte Rudolf Meixner, Geschäftsführer der Plasmavita Healthcare II GmbH. „Unsere motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden den Spenderinnen und Spendern ein herzliches Willkommen bereiten und ihnen alle Fragen rund um die Plasmaspende beantworten.“ Seltene Erkrankungen besonders auf Plasmaspende angewiesen Betroffene mit einer Seltenen Erkrankungen sind in besonderem Maße von der Verfügbarkeit plasmabasierter Medikamente abhängig. Eine Krankheit zählt zu den Seltenen Erkrankungen, wenn sie weniger als fünf von 10.000 Menschen betrifft. Unter dem Begriff werden über 6.000 bisher identifizierte Krankheiten zusammengefasst. Zu ihnen zählen unter anderem angeborene Immundefekte, Alpha-1-Antitrypsin-Mangel und das Guillain-Barré-Syndrom gezählt. Ein Großteil der Seltenen Erkrankungen ist genetisch bedingt, circa 80 Prozent, von denen wiederum 70 Prozent bereits in der Kindheit beginnen. Andere können durch Infektionen, Allergien und umweltbedingte Ursachen hervorgerufen werden. In Österreich sind mehrere Tausend Menschen betroffen, in Europa über 30 Millionen und weltweit 300 Millionen. Plasmabasierte Medikamente helfen ihnen, ihre Lebensqualität deutlich zu erhöhen. Sie können durch die regelmäßige Einnahme ein nahezu normales Leben führen. „Vielen Patientinnen und Patienten kann mit Plasmaderivaten, das sind Medikamente, die aus dem gespendeten Blutplasma hergestellt werden, geholfen werden,“ sagt Dr. med. Behrouz Mansouri, Ärztlicher Leiter der Plasmavita. „Menschen, die an einem angeborenen, sogenannten primären Immundefekt erkrankt sind, kann durch die regelmäßige Behandlung mit aus Blutplasma hergestellten Immunglobulinen geholfen werden, so dass die Betroffenen ein nahezu normales Leben führen können.“ Plasmaspender sind Lebensretter Um Patientinnen und Patienten mit einer Seltenen Erkrankung, die Plasmaderivate benötigen, helfen zu können, ist die Plasmaspende der erste Schritt in der Versorgungskette. Plasmavita engagiert sich dafür, die gespendete Plasmamenge zu erhöhen und so einen Beitrag zur Versorgungssicherheit zu leisten. Dr. Mansouri erläutert: „Das gespendete Blutplasma ist die Grundlage eines besseren Lebens. Wir rufen alle Spendefähigen auf, Plasma zu spenden. Spender sind Lebensretter.“ Informationen zu den Öffnungszeiten des Oberpullendorfer Spendezentrums in der Burgenlandstraße 3, 7350 Oberpullendorf und Telefonnummern für eine Terminvereinbarung sind unter www.plasmavita.at zu finden. Über Plasmavita Die Plasmavita Healthcare II GmbH mit Sitz in Wien ist ein modernes Unternehmen, das auf die Gewinnung von humanem Blutplasma zur weiteren Verarbeitung zu Humanarzneimitteln spezialisiert ist.Sie übernimmt eine tragende Rolle bei der Abnahme von Plasmaspenden und damit in der Patientenversorgung, da der Bedarf an lebensnotwendigen plasmabasierten Medikamenten stetig steigt. Plasmavita betreibt derzeit Plasmaspendezentren in Vogau, Bad Radkersburg und Oberpullendorf, weitere sind im Aufbau. Die Plasmavita-Spendezentren gehören zu den modernsten in Europa. Sie sind mit den neuesten Plasmapheresegeräten ausgestattet und arbeiten papierlos. www.plasmavita.at HINTERGRUNDINFORMATIONEN Was ist Blutplasma? Blutplasma ist der flüssige Teil des menschlichen Blutes. Etwa 90 Prozent des Plasmas besteht aus Wasser und etwa sieben Prozent aus verschiedenen Eiweißen. Diese tragen zur Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen des Körpers bei, beispielsweise zur Blutgerinnung und bei der Abwehr von Infektionen. Um plasmabasierte Medikamente herstellen zu können, wird das Blutplasma von freiwilligen Spenderinnen und Spendern benötigt. Diese müssen mindestens 18 Jahre alt sein und mehr als 50 Kilogramm wiegen. Vor der Spende sollten sie reichlich trinken und eine volle Mahlzeit, möglichst fettarm, zu sich genommen haben. Das Verfahren zur Plasmasammlung, die Plasmapherese, ist seit Jahrzehnten erprobt und entspricht den höchsten Sicherheitsstandards. Angeborene Immundefekte Angeborene Immundefekte zählen zu den Seltenen Erkrankungen und sind von Geburt an vorhanden, auch wenn sich Symptome teils erst später zeigen. Mehr als 430 Krankheitsbilder sind bisher bekannt und genetisch definiert. Bei betroffenen Patienten arbeitet das Immunsystem nicht richtig, da ihnen Antikörper zur Abwehr von Bakterien, Viren oder Pilzen fehlen. Sie können deshalb Infektionen nicht so effektiv bekämpfen wie gesunde Menschen. Die Betroffenen leiden an häufig wiederkehrenden Infektionen, zum Beispiel der Atem- oder Harnwege, die zudem schwer verlaufen, lange dauern und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein können. Weitere Erkrankungen, die mit Plasmaderivaten behandelt werden, sind unter anderem das Guillain-Barré-Syndrom und Alpha-1-Antitrypsin-Mangel. Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, die als Komplikation im Anschluss an eine Virus- oder Bakterieninfektion auftreten kann. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlich den eigenen Organismus angreift. Das Guillain-Barré-Syndrom befällt die Nerven und kann sich anfangs durch Kribbeln und Taubheit in den Gliedern äußern. Es kann schnell zu extremer Muskelschwäche der Beine fortschreiten, die das Gehen unmöglich macht. Die Lähmungserscheinungen breiten sich dann oft von den Beinen nach oben aus. Auch die Atmung kann betroffen sein. Viele Menschen erholen sich innerhalb von einigen Wochen, dennoch handelt es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung. Die Krankheit betrifft häufiger ältere als junge Menschen. Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (kurz Alpha-1) ist eine vererbbare Lungenerkrankung, bei der das Protein Alpha-1-Antitrypsin (AAT) in geringeren Mengen und/oder falsch vom Körper hergestellt wird. In einer gesunden Lunge schützt AAT das Gewebe der Lunge vor einem anderen Protein, der neutrophilen Elastase (NE). Sie bindet sich an körperfremde Substanzen und Krankheitserreger (das können Staub, Rauch, Bakterien oder Viren sein, die über die eingeatmete Luft in die Lunge gelangen) und zersetzt sie, um sie aus dem Körper zu entfernen. Bei Alpha-1-Patienten ist die Funktion des AAT gestört: Weil nicht genug von dem Protein vorhanden ist, kann es die neutrophile Elastase nicht kontrollieren. Diese ist deshalb überaktiv, zersetzt zusätzlich zu Fremdkörpern auch das Gewebe der gesunden Lungenbläschen und schädigt es.

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