Schlepper festgenommen

Schlepperkriminalität
Erneut wurden in Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) zwei flüchtende Schlepper festgenommen.

Gestern gegen 10:00 Uhr Vormittag verfolgten zwei Streifen der Polizei Nickelsdorf ein Fahrzeug, welches sich am Grenzübergang Kittsee der Anhaltung entzogen hatte. In Zurndorf wurde eine Straßensperre errichtet, um das flüchtende Fahrzeug zu stoppen. Die Sperre wurde jedoch vom mutmaßlichen Schlepper umfahren und die Flucht Richtung Bahnhof Zurndorf fortgesetzt, wo das verdächtige Fahrzeug dann in weiterer Folge verunfallte und auf den Gleisen zum Stillstand kam.

Die Polizei nahm einen rumänischen und einen türkischen Staatsbürger als Schlepper-Verdächtige fest. Im verunfallten Schlepperfahrzeug befanden sich insgesamt 26 Personen (neun Kinder, elf Männer und sechs Frauen). Ein Mann war afghanischer Herkunft und die anderen Personen aus der Türkei. Durch den Verkehrsunfall wurde eine Frau aus der Türkei leicht verletzt und durch den Rettungsdienst in die Unfallambulanz Frauenkirchen verbracht.

Die Bahnlinie zwischen Nickelsdorf und Parndorf war während der Bergung des verunfallten Fahrzeuges im Bereich Zurndorf in der Zeit von 10.00 bis 11.45 Uhr für den Bahnverkehr gesperrt.

Die polizeilichen Ermittlungen laufen derzeit.

Die Polizei Burgenland setzt auf effiziente Maßnahmen zur Schleppereibekämpfung, dazu zählen insbesondere die Durchführung von Schwerpunktaktionen – vor allem auch gemeinsam mit der ungarischen Polizei, die Operation FOX sowie der Einsatz von technischem Equipment wie Drohnen und Wärmebildgeräte.

Dass diese polizeilichen Maßnahmen Wirkung zeigen, belegen folgende Zahlen:
waren in der Kalenderwoche 24 2022 noch 2.929 Aufgriffe zu verzeichnen, sind diese in der Vergleichswoche 2023 auf 679 gesunken, was einem Rückgang von knapp 66 % entspricht.
Seit Jahresbeginn wurden im Burgenland 94 Schlepper-Verdächtige festgenommen.

Hintergrundinformation des Bundeskriminalamtes:

Brigadier Gerald Tatzgern zur Situation das immer wieder Schlepper kopflos und panisch flüchten:

„Der Kontrolldruck sowohl in Ungarn (gemeinsame Kontrollen – Operation Fox), aber auch der Ermittlungsdruck auf die dahinterliegenden Strukturen in der organisierten Kriminalität (Schleppermafia) ist extrem hoch. Dass Schlepper zu panischen Fluchtversuchen greifen, bezeugt unseren nachhaltigen Erfolg im Kampf gegen die Schleppermafia. Allein im Rahmen der Operation Fox wurden auf ungarischem Staatsgebiet etwa 90 Schlepper festgenommen.
Den Schleppern, die die Fahrzeuge lenken, wird eingetrichtert, auf keinen Fall stehen zu bleiben. Das Abliefern der Geschleppten (zumeist als Ware bezeichnet) am vereinbarten Bestimmungsort hat oberste Priorität“.

Brigadier Tatzgern steht für weitere Auskünfte bezüglich der strategischen Ebene für Informationen und Interviews zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich hierzu an die Pressestelle des Bundeskriminalamtes.

Büro für Presse und Öffentlichkeitsarbeit
des Bundeskriminalamtes
Telefon: +43 1 24 836-985004
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