Frankfurt am Main (pts009/05.10.2018/10:00) – Die „Checkliste Ruhestandsplanung“ soll Verbraucher dabei unterstützen, sich rechtzeitig finanziell auf den Lebensabend vorzubereiten.
Wenn einmal im Jahr die Deutsche Rentenversicherung Briefe an alle Versicherten versendet, die mindestens 28 Jahre alt sind und fünf Jahre Beitragszeit vorweisen können, ist das Erstaunen groß. Denn schwarz auf weiß ist da zu lesen, wie hoch die gesetzliche Rente für den Einzelnen ausfällt. „Große Sprünge im Alter sind in den seltensten Fällen möglich“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland). Um weiterhin den gewohnten Lebensstandard genießen zu können, ist also Eigeninitiative gefragt. Die „Checkliste Ruhestandsplanung“ gibt Verbrauchern einen wichtigen Ratgeber an die Hand, was man beachten sollte, um den Lebensabend finanziell unbeschwert genießen zu können.
„Das Hauptproblem der Ruhestandsplanung ist, dass die meisten Menschen nicht wissen, welche Ausgaben sie als Rentner tatsächlich haben werden“, berichtet Prof. Tilmes aus der Beratungspraxis. Und weil die Verbraucher diesen Bedarf unterschätzen, sorgen sie schlecht vor. Die Global-Investor-Studie der Investmentgesellschaft Schroders brachte dazu bemerkenswerte Ergebnisse zutage. Demnach schätzen die hierzulande Befragten, dass sie 38 Prozent ihrer Alterseinkünfte für Lebenshaltungskosten wie Wohnen, Essen und Kleidung ausgeben werden. Tatsächlich liegt dieser Wert aber höher, nämlich bei fast der Hälfte der Ruhestandsbezüge.
„Ein professionell erstellter Finanzplan kann dem verunsicherten Verbraucher helfen, entsprechende Defizite in der Ruhestandsplanung aufzudecken“, empfiehlt Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute/EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. Nur solch ein genauer Fahrplan mit einer umfassenden Vermögens- und Rentenübersicht schafft die Voraussetzung, seinen lang ersehnten Ruhestand zufrieden und in finanzieller Freiheit genießen zu können.
„Je komplexer das Vermögen und je unsicherer die Einkommenssituation, desto schneller ist eine Aktualisierung der Finanzplanung sinnvoll“, sagt der FPSB-Vorstand. Besonders dann, wenn sich Veränderungen im privaten Bereich, wie eine neue Familiensituation, ergeben, sollte die Planung zügig angepasst werden.
„Checkliste Ruhestandsplanung“ gibt wichtige Orientierung
Folgende Punkte sollten der Reihe nach abgearbeitet werden. Am besten mit Unterstützung eines professionellen Finanzplaners:
1. An erster Stelle steht der Kassensturz. Welche monatlichen Einkünfte stehen nach heutigem Stand im Alter bereits zur Verfügung? Wie hoch ist der Rentenanspruch? Was kommt aus der betrieblichen Altersvorsorge dazu?
2. Anschließend sollten die Einnahmen mit den voraussichtlichen Ausgaben im Alter verglichen werden. Was fällt an Kosten für Wohnen, Lebenshaltung, Mobilität, Konsum, Hobbys etc. an? Gilt es weitere Ausgaben wie Unterhalt oder laufende Verpflichtungen zu berücksichtigen? Inwieweit soll das Thema Pflegerisiko berücksichtigt werden?
3. Ergibt sich aus diesem Abgleich eine Versorgungslücke, so sollte man anhand der im Folgenden erläuterten Schritte prüfen, welche Zusatzvorsorge in Frage kommt.
4. Zunächst erfolgt eine Berechnung, welches individuell notwendige Ruhestandsvermögen aufgebaut werden muss, um bis ins hohe Alter inflationsbereinigt ausreichend versorgt zu sein, und welche individuell notwendige Rendite nach Steuern folglich erzielt werden sollte.
5. Anschließend sollte berechnet werden, mit welcher individuell notwendigen Sparrate kalkuliert werden muss und welche Produkte in Frage kommen. Außerdem interessant: Welche staatlichen Förderungen können Sie für Ihre Ruhestandsplanung erhalten? Und welche möglichen Steuervorteile gibt es?
6. Nicht vergessen werden darf der Schutz gegen biometrische Risiken wie Berufsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit.
7. Zu guter Letzt muss der erarbeitete Finanzplan regelmäßig auf den Prüfstand. Was hat sich verändert, welche Verträge sind eventuell ausgelaufen, was muss angepasst werden?
Professionelle Finanzplaner helfen weiter
Wie groß auch immer die Versorgungslücke sein mag, alle wichtigen Fragen und Herausforderungen rund um das Thema Ruhestandsplanung können mit Hilfe professioneller Finanzplaner, wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals, frühzeitig erkannt und gelöst werden. Anhand einer umfassenden Analyse der derzeitigen Vermögenssituation und einer Liquiditätsrechnung überprüfen die Finanzplaner die einzelnen Vermögensbestandteile auf ihre Sinnhaftigkeit und decken eventuelle Versorgungslücken auf.
Hoher Mehrwert einer guten Finanzplanung
Um darauf hinzuweisen, wie wichtig Finanzbildung als Instrument eines wirksamen Verbraucherschutzes ist und dass Finanzplanung auch gleichzeitig Lebensplanung bedeutet, fand am 3. Oktober der World Financial Planning Day statt. Der Aktionstag wurde im Vorjahr vom internationalen FPSB, dem internationalen Dachverband der CFP®-Professionals, erstmals ins Leben gerufen und stieß auf große Resonanz. Auch der FPSB Deutschland hat sich beteiligt. Aus gutem Grund: „Denn nur mündige Konsumenten mit einem Mindestmaß an Finanzwissen haben die Chance zu verstehen, in welche Finanzinstrumente sie investieren und welche Vorsorgelösungen sie abschließen“, sagt Tilmes.
Neuer Verbraucher-Blog rund um die Finanzplanung
Der FPSB nutzt den Weltfinanzplanungstag außerdem, um seinen neuen Verbraucher-Blog rund um das Thema Finanzplanung zu lancieren. Unter www.frueher-planen.de werden ab sofort regelmäßig Beiträge rund um relevante Finanzplanungsthemen für Verbraucher aufgearbeitet und publiziert. Die Idee dahinter: Wer früher plant, kann länger genießen – denn Finanzplanung ist Lebensplanung! Im Vordergrund des neuen Angebots steht die Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung. Der Blog ist deshalb anbieterunabhängig, neutral, und gibt keine konkreten Produktempfehlungen. Verbraucher können sich auch für einen Newsletter registrieren, um neue Blogeinträge automatisch zu erhalten.
Über den FPSB Deutschland e.V. Das Financial Planning Standards Board Ltd. – FPSB ist ein globales Netzwerk mit derzeit 26 Mitgliedsländern und mehr als 175.000 Zertifikatsträgern. Das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/Main gehört seit 1997 als Vollmitglied dieser Organisation an. Ziel ist es, den weltweiten Berufsstandard für Financial Planning zu verbreiten und das öffentliche Vertrauen in Financial Planner zu fördern.
Aufgabe des FPSB Deutschland ist die Zertifizierung von Finanz- und Nachfolgeplanern nach international einheitlich definierten Regeln zu Ausbildung, unabhängigen Prüfungen, Erfahrungsnachweisen und Ethik. Für die Verbraucher ist die Zertifizierung zum CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professional, zum CERTIFIED FOUNDATION AND ESTATE PLANNER-Professional und zum EFA European Financial Advisor® ein wichtiges Gütesiegel. Als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus hat der Verband zusätzlich 1.458 Personen seiner 2.000 Mitglieder nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.
Der FPSB Deutschland hat den Anspruch, Standards zur Methodik der ganzheitlichen Finanzberatung zu setzen. Die Definitionen und Standards der Methodik sind Grundlage für deren Weiterentwicklung, Ausbildung und Regulierung. Um seine Ziele zu erreichen, arbeitet der FPSB Deutschland eng mit Regulierungs- und Aufsichtsbehörden, Wissenschaft und Forschung, Verbraucherschützern sowie Presse und interessierter Öffentlichkeit zusammen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://www.fpsb.de
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Aussender: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. Ansprechpartner: Iris Albrecht Tel.: +49 681 410 98 06 10 E-Mail: presse@fpsb.de Website: www.fpsb.de