Dortmund (pts011/17.04.2020/10:10) – Die International School of Management (ISM) ist online. 200 Lehrveranstaltungen finden jeden Tag im virtuellen Raum statt. Umgerechnet sind das bis zu 350.000 Minuten Online-Unterricht. Für die ISM ist das quasi von Null auf Hundert, schließlich setzt die private Hochschule ansonsten auf Präsenz und persönlichen Kontakt zu den Studierenden. Wie die Umstellung innerhalb weniger Tage gelungen ist, erzählt Prof. Dr. Johannes Moskaliuk. Der Diplompsychologe ist Hochschullehrer an der ISM und leitet das Projekt „ISM Online“.
Präsenzvorlesung und Online-Vorlesung sind zwei Paar Schuhe. Welche Maßnahmen gab es, um die Lehrenden vorzubereiten? Wir haben in ausführlichen Schulungen gezeigt, wie die virtuellen Lehrräume funktionieren und was alles möglich ist. Die Rückmeldung der Lehrenden zeigt: Sich in der Bedienung der Technik sicher zu fühlen, ist eine Voraussetzung für erfolgreiche Online-Lehre. Außerdem haben wir die Lehrenden beraten, worauf es aus didaktischer Perspektive ankommt.
Was ist wichtig, damit aus einer guten Präsenzveranstaltung eine gute Online-Vorlesung wird? Eine Erfahrung: Gute Präsenzlehre ist die Voraussetzung für gute Online-Lehre. Wer schon interaktive und kooperative Elemente in die eigenen Vorlesungen eingebaut hat, kann vieles direkt online umsetzen. Ein Beispiel: Die Studierenden haben 15 Minuten Zeit, in einer Kleingruppe ihr Vorwissen zu einem Thema zu diskutieren und anschließend im Plenum kurz vorzustellen. Das lässt sich digital gut abbilden. Eine 90-minütige Vorlesung einfach eins zu eins online zu halten, wird nicht funktionieren. Es geht vielmehr darum, unterschiedliche didaktische Settings zu kombinieren: Vorträge durch den Dozenten, Gruppenarbeiten in wechselnden Gruppengrößen und Zusammensetzungen, Frage- und Diskussionsrunden, Vorträge durch die Studierenden oder gemeinsames Arbeiten an Texten.
Wie bringt man Interaktion in Online-Vorlesungen? Das ist zum Beispiel mit einfachen Abstimmungstools möglich. Der Dozent stellt eine Frage, die Studierenden antworten entweder mit vorgefertigten Antworten oder mit einem Freitext. Die Ergebnisse lassen sich dann grafisch darstellen und können vom Dozenten aufgegriffen werden. Ein anderes Beispiel: Eine Dozentin hat mit den Studierenden im virtuellen Raum an einer Mindmap gearbeitet, um am Ende der Vorlesung das neugelernte Wissen zu sortieren und noch offene Fragen zu identifizieren.
An welchen Stellen wird es auch mal schwierig? Was kostet besonders viele Ressourcen? Eine Herausforderung sind die Blockveranstaltungen zum Beispiel in den berufsbegleitenden Studiengängen. Die Konzentration über einen ganzen Tag aufrecht zu erhalten ist online genauso herausfordernd wie offline. Auch hier kam uns zugute, dass unsere bisherige Lehre bereits sehr interaktiv ist, vieles davon lässt sich gut online abbilden. Und es gibt eine ganze Reihe von Herausforderungen, auf die wir als Hochschule nur eingeschränkt Einfluss nehmen können, zum Beispiel die Frage, ob die Studierenden zuhause eine ausreichend schnelle Internetanbindung haben oder wie die internationalen Studierenden, die aufgrund der Reisebeschränkungen nicht einreisen durften, trotz unterschiedlicher Zeitzonen an den Veranstaltungen teilnehmen können.
Wie ist Ihre Einschätzung: Welchen nachhaltigen Digitalisierungsschub erleben die Hochschulen gerade? Wir sollten den aktuellen Krisenmodus nicht mit einer nachhaltigen Digitalisierungsstrategie verwechseln. Viele E-Learning-Vorhaben werden zunächst auf einzelne Studiengänge, Fächer oder Themen begrenzt. Dass eine klassische Präsenzhochschule mit sieben Standorten und 4.000 Studierenden ihren Lehrbetrieb in zehn Tagen vollständig digitalisiert – und zwar für alle Studiengänge, alle Lehrenden, alle Veranstaltungen – hätte ich unter normalen Umständen für unmöglich gehalten. Jetzt vergehen von der Idee bis zur Umsetzung nur wenige Tage. Und die Erfahrungen zeigen, dass es funktioniert – auch weil wir alle technologischen und didaktischen Voraussetzungen haben. Diese Erfahrung lässt sich nicht mehr leugnen und das wird sicher einen weiteren Digitalisierungsschub für die Hochschulen geben.
Hintergrund: Die International School of Management (ISM) zählt zu den führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den einschlägigen Hochschulrankings rangiert die ISM regelmäßig an vorderster Stelle. Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin. An der staatlich anerkannten, privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird der Führungsnachwuchs für international orientierte Wirtschaftsunternehmen in kompakten, anwendungsbezogenen Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der ISM zeichnen sich durch Internationalität und hohe Lehrqualität aus. Projekte in Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie integrierte Auslandssemester und -module an einer der rund 190 Partneruniversitäten der ISM.
(Ende)
Aussender: ISM International School of Management Ansprechpartner: Maxie Strate Tel.: +49 231 975139 31 E-Mail: presse@ism.de Website: www.ism.de