Wels (pts040/15.07.2021/20:30) – Glücksspiel suggeriert eine reale Chance für Glück, Zufall und Gewinne. Beim gefährlichsten aller Glücksspiele mit dem höchsten Suchtpotenzial, den Automaten, greift die Glücksspielindustrie zu perfiden Mitteln und setzt auf suchtfördernde Programmierungen.
Einmal das Glück ausprobieren im Casino oder Automatensalon? Diese Idee wurde für viele Menschen bereits zum verhängnisvollen Abenteuer. So gut wie alle Spielsüchtigen berichten später von einem oder mehreren großen Gewinnen zu Beginn ihres Spielens. Das Glücksgefühl des „schnellen Geldes“ motivierte in weiterer Folge zum erneuten Spielen. Doch rasch wendete sich das Blatt und die Spieler verloren grosse Summen und rutschten schnell und tief ins Minus. Die Spielsucht ist schneller entfacht, als Manche denken. Spieler beschreiben dies als Moment, ab dem sie einfach „kein Glück mehr hatten“.
Was die Wenigsten wissen: das Glücksspiel an den Automaten wird in Österreich legal gesteuert. Offiziell ist von einer Schwankungsbreite bei einzelnen Spielen die Rede, die interessanterweise sogar im Gesetz erlaubt ist. Innerhalb von 12 Monaten, am Ende des Jahres, müssen sich die einzelnen spiele laut österreichischem Glücksspielgesetz innerhalb der zulässigen Schwankungsbreite befinden. Diese gesetzliche Regelung ist offensichtlich ein willkommenes Schlupfloch für die Betreiber, die mit dieser Vorkehrung und Einstellungsänderungen ihren Profit optimieren können.
Üblicherweise wird zu Monatsbeginn weniger an den Automaten ausbezahlt, als zu Mitte und Ende des Monats. Wenn die Gehälter und Löhne bei den Menschen eintreffen, sind die Automaten hungriger als sonst. Nicht nur im stationären Casino. Auch die Online-Betreiber agieren hier nach dem selben Schema. Diese Methodik zieht sich wie ein roter Faden durch die Branche, so die Spielerhilfe.
„Am Anfang lassen wir die Leute gewinnen“
Ein prägendes Gespräch fand zwischen einem Vertreter der Spielerhilfe und eines großen und bekannten Automatenherstellers statt. Die gefallene Aussage ist hängen geblieben und war für die Spielerhilfe Motivation genug, für dieses Thema eine große Recherche zu starten:
„Zu Beginn versuchen wir neue Kunden ins Casino zu bekommen. Am Anfang lassen wir die Leute gewinnen. Das Geld sollen sie haben, das ist mir völlig egal. Wenn die Spielsucht einsetzt – was sehr schnell geht – gewinnen sie auch noch, aber nicht mehr so intensiv. Und dann, am Ende, lassen wir sie gar nicht mehr gewinnen. Machen wir uns nichts vor, so läuft unser Geschäft“.
Den vollständigen Bericht finden Sie auf unserer Webseite: https://www.spielerhilfe.at/gefahrliches-glucksspiel-die-wahrheit-uber-gluck-und-zufall/
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Aussender: Verein „Spielerhilfe“ Ansprechpartner: Verein Spielerhilfe Tel.: +43 664 99125509 E-Mail: presse@spielerhilfe.at Website: www.spielerhilfe.at